Keine Angst vor Veränderungen
Eine neue Generation von innovativen Scheibenwischern hat das konventionelle Bügelsystem nahezu flächendeckend abgelöst. Ihr Vorteil ist der konstante Anpressdruck des Wischblatts – auch bei hohen Geschwindigkeiten –, was ein mehr an Sicherheit, vor allem auf der Autobahn, bedeutet. Die Spoiler, die diesen Anpressdruck bewirken, liefert die AGOR GmbH in Hörselgau. Sie entwickelt und fertigt Produkte aus polymeren Werkstoffen, Thermoplasten und Elastomeren für die Automobilbranche und den technischen Markt.
Besonders innovativ ist die Mehrkomponententechnik von AGOR, bei der Bauteile in einem Arbeitsschritt mittels Coextrusion oder Mehrkomponentenspritzguss hergestellt werden. Der Schlüssel zum Erfolg ist zum einen die Kompetenz beim Einsatz von thermoplastischen Elastomeren, zum anderen die richtige Auswahl der Werkstoffe und der Verfahren. Ein Beispiel: Früher bestanden Autoscheinwerfer meist aus Glas, heute sind sie aus Thermoplasten gefertigt. So kann dieser Mittelständler dank des Mehrkomponentenspritzguss- Verfahrens den Scheinwerfer samt der erforderlichen Dichtung in einem Arbeitsgang herstellen. Das spart Zeit und den Kunden daher auch Geld.
Eigene Werkzeuge für mehr Effektivität
Für die Extrusion, bei der polymere Werkstoffe als niedrig- oder mittelviskose Schmelzen zu Profilen verarbeitet werden, steht der Firma ein hochmoderner Maschinenpark zur Verfügung. Damit können Profile unterschiedlichster Querschnitte und Materialkombinationen hergestellt werden. Die Werkzeuge entwickelt und baut AGOR selbst. „So ist sichergestellt, dass wir schnell, kostengünstig und effektiv arbeiten“, sagt Sven-M. Druwen, Direktor für strategisches Marketing und Innovation. Im Fokus steht zudem die Unterstützung des Vertriebs durch den hauseigenen 3-D-Druck: Mittels additiver Fertigung ist eine schnelle Muster- und Kleinserienfertigung ebenso möglich wie auch die Unterstützung der eigenen Werkzeugfertigung beim Bau von Einsätzen, Adaptern, Führungen und Haltern.
Nach Großbrand auf neuem Niveau
Das mitarbeiterorientierte Familienunternehmen hat nach einem Großbrand 2016 sämtliche Geschäftsprozesse überdacht und neu ausgerichtet. „Wir haben gleich die Chance genutzt, durch Innovation ein höheres Niveau zu erreichen. Das bezieht sich sowohl auf die Technik als auch auf die Organisation, die Innovationskultur und die Prozesse“, sagt die Standortleiterin Anja Sauer. AGOR setzt auf flache Hierarchien, sodass strategische und operative Tätigkeiten, je nach Kompetenz des Mitarbeiters, kombiniert werden. Mit Dynamik, Flexibilität und der Offenheit für Neues füllen die Beschäftigten den Leitsatz „Keine Angst vor Veränderungen“ mit Leben.